Kegeln auf Bohle-Kegelbahnen macht Spaß – vor allem dann, wenn die eigenen Ergebnisse durch regelmäßiges Training immer besser werden. Wer bereits einen Kegelsportwettbewerb mit Könnern live erlebt hat, ist fasziniert, wie die Kegelkugeln immer wieder vom gleichen Auflagepunkt mit gleicher Geschwindigkeit sieben, acht oder neun Kegel zum Fallen bringen. Konstant gute Ergebnisse sind eben nur möglich, wenn man sich schnell auf die unterschiedlichen Bahnverhältnisse einstellen und den richtigen Wurf mit der erforderlichen Präzision wiederholen kann.
Gute Bohle-Kegler und Bohle-Keglerinnen erzielen bei 120 Kugeln in die Vollen – Abräumen ist auf dieser Bahnart nicht möglich – über 900 Kegel, im Schnitt also über 7,5 Kegel pro Wurf. Wer solche Ergebnisse beim Spiel in die Vollen erzielt, kann auch Titel bei den Meisterschaften abräumen.
Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge: 5,50 m, Breite: 0,35 m) bestehen aus Linoleum. Die Kugellauffläche besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt. Wie die Scherenbahn hat auch die Bohlebahn eine Gesamtsteigung von 10 cm vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand. Aufgrund der Maße der Lauffläche (23,50 m Länge und 0,35 m Breite) ist auf der Bohlenbahn Abräumen nicht möglich und es kann nur in die Vollen gespielt werden. Auf Bohlebahnen wird hauptsächlich in Norddeutschland (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein), in den Bundesländern Berlin und Brandenburg sowie international in Dänemark, Polen und Namibia gespielt
Auch hier werden im Meisterschaftsspielbereich in der Herren- und Juniorenklasse von jedem Teilnehmer 200 Kugeln auf 4 oder mehr Bahnen, in allen anderen Klassen 100 Kugeln auf 2 oder mehr Bahnen gespielt. Allerdings wird auf Bohlebahnen nur in die Vollen gespielt, d.h. die gesamte Anzahl der Würfe gehen auf das volle Kegelbild. Als Besonderheit beim Kegeln auf dieser Bahnart ist jedoch ein Gassenwechsel nach jeweils 25 Wurf vorgeschrieben. Die Kugel muß hierbei jeweils in die linke Gasse zwischen die Kegel 1 und 2 oder in die rechte Gasse, Kegel 1 und 3, gespielt werden. Wird der falsche Gassenkegel durch unmittelbare Kugeleinwirkung zu Fall gebracht, wird die Kugel als Nullwurf gewertet.
Zu einer Bahneinheit gehören:
Die Oberfläche der Bahneinheit (Aufsatzbohle und Kugellauffläche) ist vom Ende der Aufsatzbohle bis zum Kegelstand (Kegel Nr. 1) gleichmäßig ansteigend. Der gesamte Anstieg beträgt 100 mm.
Die Symmetrieachse der Bahneinheit ist die Verbindungsgerade zwischen dem Halbierungspunkt der hinteren Schmalseite der Aufsatzbohle und dem Mittelpunkt der Standplatte für Kegel 9.
Die Abweichung der Symmetrieachse von der Mittellinie der Bahneinheit darf in keinem Fall größer als 2 mm sein.
Die Aufsatzbohle muss einer der drei nachstehend beschriebenen Ausführungen entsprechen:
Ausführung A:
Mehrere Kanthölzer mit mindestens 70 mm Dicke werden mit Bolzen zu einer Bohle verschraubt oder miteinander verleimt. Die Oberseite besteht aus einer aufgeleimten 5 mm dicken extraharten Hartfaserplatte, auf der ein mindestens 4 mm dickes Linoleum oder ein gleichwertiger Kunststoffbelag aufgeklebt ist. Das Linoleum oder der Kunststoffbelag muss von bester Qualität sein und bei + 20°C Materialtemperatur eine Oberflächenhärte von 40 Grad ± 10 Grad Shore D haben. Anstelle der zusammengefügten Kanthölzer kann auch ein aus einem Stück bestehender Holzpfosten geeigneter Qualität verwendet werden.
Das zum Aufbau der Aufsatzbohle verwendete Holz muss eine hohe Festigkeit haben und gut ausgetrocknet sein.
Ausführung B :
Anstelle der Naturholzbohle wird eine Spanplatte mit einer Mindestdicke von 38 mm verwendet. Die Oberseite dieser Aufsatzbohle muss wie bei Ausführung A aufgebaut sein.
Ausführung C :
Die Aufsatzbohle besteht aus einem tragenden Element ( Spanplatte) mit einer mindestens 25 mm dicken Kunststoffauflage. Die Oberseite dieser Aufsatzbohle muss den Eigenschaften von Linoleum entsprechen. Bei einer Materialtemperatur von 20°C muss die Oberflächenhärte 40 Grad ± 10 Grad Shore D haben.
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