Kegeln auf Classic-Kegelbahnen macht Spaß – vor allem dann, wenn die eigenen Ergebnisse durch regelmäßiges Training immer besser werden. Wer bereits einen Kegelsportwettbewerb mit Könnern live erlebt hat, war und ist fasziniert, wie die Kegelkugeln immer wieder vom gleichen Auflagepunkt – wie an der Schnur gezogen – die Gasse treffen und sechs, sieben, acht oder alle neun Kegel zum Fallen bringen. Konstant gute Ergebnisse sind eben nur möglich, wenn man sich schnell auf die unter- schiedlichen Bahnverhältnisse einstellen und den richtigen Wurf mit der erforderlichen Präzision wiederholen kann. Gute Classic-Kegler und Classic-Keglerinnen erzielen bei international üblichen 120 Kugeln – 60 Würfe in die Vollen und 60 Würfe im Spielmodus Abräumen – über 600 Kegel. Anschaulicher formuliert: Beim Spiel in die Vollen erzielen die Spitzenkeglerinnen und Spitzenkegler durchschnittlich 6,5 Kegel pro Wurf und beim Abräumen werden die neun Kegel im Schnitt abwechselnd mal in zwei, mal in drei Würfen – zum Teil mit spektakulären „Kunstwürfen“ – abgeräumt.
Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge: 5,50 m, Breite: 0,35 m) bestehen aus Linoleum. Die Kugellauffläche besteht aus Asphalt, Kunststoff oder Segment und hat über die gesamte Länge von 19,50 m einen Breite von 1,50 m. Für einen optimalen Kugellauf muss der Belag vollkommen glatt sein. Die gesamte Lauffläche liegt horizontal. Die Asphaltbahn wird überwiegend im süddeutschen Raum (Baden-Württemberg, Bayern) in Hessen, Rheinland-Pfalz und Berlin sowie in allen neuen Bundesländern (Ausnahme: Mecklenburg-Vorpommern) gespielt. International ist die Asphaltbahn in 14 Ländern (darunter Österreich, die Schweiz und Liechtenstein) verbreitet.
Im Meisterschaftsspielbereich sind in der Herren- und Juniorenklasse von jedem Teilnehmer 200 Kugeln auf 4 Bahnen, in allen anderen Klassen 100 Kugeln auf zwei Bahnen zu spielen.
Auf der ersten Bahn werden 25 Wurf in die Vollen gespielt, d.h. nach jedem Wurf wird unabhängig von den gefallenen Kegeln das volle Kegelbild wieder aufgestellt und erneut bespielt. Mit dem zweiten Wurf auf derselben Bahn wird das Kegelbild jeweils abgeräumt, d.h. nach jedem Wurf in das volle Kegelbild muss mit dem nächsten Wurf bzw. den folgenden Würfen der oder die stehengebliebenen Kegel zu Fall gebracht werden, bis alle Kegel des gesamten Kegelbildes abgeräumt sind.
Dann erst wird das volle Kegelbild wieder aufgestellt und wieder bis zum restlosen Abräumen der Kegel bespielt. Die Würfe 51 bis 100 werden auf Bahn 2, 101 - 150 auf Bahn 3 und 151 - 200 auf Bahn 4 auf gleiche Weise im 25er Rhythmus (25 Kugeln auf die Vollen/25 Kugeln Abräumen) absolviert.
In den Damen- und in den unteren Herrenklassen werden pro Spieler/in 100 Wurf über zwei Bahnen gespielt; die Herren spielen ab der Bezirksliga 200 Wurf über vier Bahnen. Jeder Spieler/in absolviert pro Bahn 50 Wurf kombiniert (d. h. 25 Wurf in die Vollen und 25 Wurf Abräumen). Die Spielergebnisse von allen sechs beziehungsweise vier Spielern werden zusammengezählt und dem Gegner gegenübergestellt. Gewonnen hat jene Mannschaft, die mehr Holz erzielt hat. Kegelgleichstand bedeutet unentschieden.
In den meisten europäischen Ländern und bei internationalen Wettbewerben (Weltmeisterschaften, Europapokal, Einzelweltpokal usw.) werden bei Damen und Herren aller Altersklassen 120 Wurf kombiniert (30 Wurf je Bahn, davon 15 Wurf Volle, 15 Wurf Abräumen) über vier Bahnen mit sechs Spielern pro Mannschaft absolviert.
Nach dem Gesamtholzergebnis einer Mannschaft werden zwei Wertungspunkte vergeben; ein dritter Zusatzpunkt wird nach einem recht komplizierten Verfahren vergeben: Nach jedem Durchgang (30 Wurf) wird ein Satzpunkt ausgespielt. Bei Kegelgleichheit gibt es einen halben Punkt für jeden Spieler. Danach wird die Bahn gewechselt. Nach vier Durchgängen bekommt der Spieler mit mehr Satzpunkten einen Mannschaftspunkt. Bei Satzgleichstand 2:2 bekommt der Spieler mit mehr Kegelanzahl den Mannschaftspunkt. Ist bei Satzgleichstand auch die Kegelanzahl gleich, so bekommt jeder Spieler einen halben Mannschaftspunkt. Am Ende des Kampfes werden die Mannschaftspunkte (sechs Spieler + Mannschaft) zusammengezählt. Insgesamt werden acht Mannschaftspunkte ausgespielt. Es ist daher ein Sieg von 8:0 bis 4,5:3,5 möglich sowie ein Unentschieden bei 4:4 Mannschaftspunkten. In die Tabelle bekommt der Sieger zwei Punkte, bei Unentschieden einen Punkt, der Verlierer null Punkte. Als zweite Wertung bei Punktegleichstand (Torverhältnis) werden auch die Mannschaftspunkte und die Satzpunkte in die Tabelle eingetragen.
Durch die Einführung der 120 Wurf wollte man ein einheitliches Spielsystem einführen, dass von allen Sportkeglern in allen Altersklassen gespielt wird. Durch die Punktwertung sollte außerdem die Spannung erhöht werden, da bei jedem Satz bereits ein Punkt ausgespielt wird, und eine Mannschaft auch mit mehr Gesamtholz das Gesamtspiel verlieren oder unentschieden beenden kann.
Der Weltverband der Classic-Kegler (NBC) bemüht sich trotz beachtlicher Widerstände, dieses System auch in Deutschland durchzusetzen. Da sich der Deutsche Keglerbund Classic gegen einen Eingriff in die nationale Hoheit wehrt, war Deutschland mehrfach international gesperrt. Im Februar 2007 wurde vor einem Gericht in Wien ein Vergleich geschlossen, der besagt, dass die deutschen Kegler nach ihrem traditionellen System spielen dürfen, jedoch Play-offs nach internationalem System spielen müssen, um bei internationalen Pokalwettbewerben startberechtigt zu sein. Entsprechend ist die 1. Bundesliga der Damen und Herren umgestaltet worden.
Als einer der ersten Landesverbände hat der Verband Württemberg in der Sektion Classic zur Spielrunde 2010/2011 das neue Spielsystem eingeführt.
Für den Sportbetrieb/Wettkämpfe dürfen nur die von der WNBA zugelassenen Kegel verwendet werden.
Ein Satz Kegel besteht aus 8 Normalkegeln und Kegel 5 (mit Kappe).
Innerhalb eines Satzes müssen die Kegel zueinander passen und der Gewichtsun- terschied zwischen dem schwersten und dem leichtesten Kegel (mit Ausnahme des Kegels 5) muss weniger als 60 Gramm betragen.
Für die Kegel gelten folgende Anforderungen:
Für den Sportbetrieb/Wettkämpfe dürfen nur die von der WNBA zugelassenen Kegel verwendet werden.
Ein Satz Kegel (Kegel NF) besteht aus 9 gleichförmigen Kegeln.
Innerhalb eines Satzes müssen die Kegel NF zueinander passen und der Massen-unterschied zwischen dem schwersten und dem leichtesten Kegel muss weniger als 30 Gramm betragen.
Für die Kegel NF gelten folgende Anforderungen:
Für den Sportbetrieb/Wettkämpfe dürfen nur Kugeln, welche von der WNBA zuge- lassen sind verwendet werden.
Kugeln mit gewölktem Farbspiel sind ebenfalls gestattet.
Alle Kugeln sind mit einem Logo (max. 400 mm2) der Herstellerfirma/des Lizenz- nehmers zu kennzeichnen.
Dieses Logo muss dauerhaft erkennbar sein und darf keine Farbpartikel abgeben.
Für jede Bahneinheit müssen mindestens 3 zugelassene Kugeln vorhanden sein, bei einem Kugelrücklauf für zwei Bahnen mindestens 5 zugelassene Kugeln.
Eigene Kugeln dürfen nur mit Zulassungsnummer und Firmenlogo versehen sein.
Weitere Veränderungen, wie Werbung, Namenszüge u.ä. sind für alle Kugeln (auch eigene Kugeln) für den Wettspielbetrieb nicht zugelassen.
Lochkugeln dürfen nur für den von den Disziplinverbänden angegebenen Spielbe- trieb verwendet werden (ausgenommen Freizeitbereich).
Bie Bohrung:
Lochtiefe: 55 mm
Lochdurchschnitt: 28 mm
Lochabstand: von Innenmaß zu Innenmaß: 60 mm plusminus 3 mm
Durchmesser: 160 mm plusminus 0,5 mm
Shore D Oberflächenhärte bein +20° C = 75 Grad plus minus 5 Grad
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